Tapetenwerbung
Nach dem zweiten Weltkrieg, in Zeiten des Deutschen Wirtschaftswunders, erlebt die Tapete ab den 1950er Jahren einen Aufschwung. Durch damalig moderne Druckverfahren konnte die Tapete kostengünstig für jedermann produziert werden.
„Modernes Heim – Moderne Tapeten“ so warb 1960 das Deutsche Tapeteninstitut in einer Gemeinschaftswerbung für Mustertapeten. Kurz danach folgte der Slogan „Neue Tapeten – alles wird schöner“. 1964 gilt bis dahin als Rekordjahr. Danach begannen die Umsätze zu sinken.
1970 als der Absatz der bunten Mustertapeten weiter schwächer wurde, da die Leute anfingen kahlen Wänden den Vorzug zu geben und Erfurt mit seiner Raufasertapete Marktanteile gewann, haben die Deutschen Tapeten Fabrikanten in Magazinen mit einer 3,2 Millionen schweren Werbekampagne von Young & Rubicam auf sich aufmerksam gemacht. Tapeten wurden an Orten platziert, wo keiner sie erwartet. Ergänzt durch Werbeslogans wie „Jeder hat das Recht auf seine Tapete“ und „Vertreibt die rohen Wände mit einer bunten Tapete“ hatte die Kampagne des Deutschen Tapetenverbands großen Erfolg. Die Modernisierung der herstellenden Betriebe führte zudem zu einem neuen Aufschwung in der Tapetenbranche.
In den darauffolgenden Jahren waren die Mustertapeten so modern wie nie zuvor und in den damaligen Wohnzeitschriften wurde von den einzelnen Tapetenfabrikanten massiv Werbung betrieben. Die Mustervielfalt war nahezu unendlich. Verschiedenste Materialien, wie Kork-, Gras- oder Metalleffekttapeten kamen an den Markt.
Bis Ende der 1970er herrschte eine wahre Euphorie um bunte Mustertapeten, die dann abrupt in den 1980ern endete. 1981 bewarb das Deutsche Tapeteninstitut die Mustertapete mit dem Slogan „Die Tapete. Zeichen für guten Geschmack.“ Die Menschen wollten jedoch wieder ruhige und helle Wände, die Rauhfaser wurde immer beliebter und die bunte Mustertapete verschwand immer mehr. Die Umsatzzahlen sanken.
1987 initiierte der Deutsche Tapetenverband wieder eine sehr erfolgreiche Gemeinschaftswerbung. Mit einem Gesamtetat von 10 Millionen D-Mark wurde bis 1989 Printwerbung mit dem Slogan „Kleb Dir eine“ in verschiedenen Magazinen geschaltet.
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